Integration der ANSÄTZE
Beispiel Profisport
Die Verbindung psychodynamischer, hypnosystemischer und psychodramatischer Methoden
eröffnet Athlet:innen einen tiefgehenden Zugang zu ihren inneren Dynamiken – besonders im
Spannungsfeld von öffentlicher Wahrnehmung, Erwartungsdruck und Selbstbild.
Spitzensportler:innen sind nicht nur Leistungsträger:innen, sondern auch Projektionsflächen
für Fans, Medien und Sponsoren. Psychody-
namisch betrachtet kann dies unbewusste Konflikte reaktivieren: etwa den Wunsch, einer kritischen Elternfigur zu genügen, oder die Angst, nach einem Fehler „fallen gelassen“ zu werden. Solche inneren Spannungen erschweren einen souveränen Umgang mit Bewertung und Misserfolg. Indem diese
Muster bewusst gemacht werden, entsteht die Möglichkeit, sich unabhängiger von äußeren Zuschreibungen zu erleben und ein stabiles inneres Selbstbild zu entwickeln.
Im Hochleistungssport entscheidet mentale Stärke oft über den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern. Hypnosystemische Inter-
ventionen unterstützen dabei, unter Druck einen selbstwirksamen, fokussierten
Zustand aufrechtzuerhalten. Athlet:innen lernen, innere Ressourcen zu aktivieren, sich von überhöhten Erwartungen zu distanzieren und sich gezielt in leistungsförderliche Zustände zu versetzen – selbst nach Rückschlägen oder medialer Kritik.
Sportler:innen bewegen sich zudem in viel-
fältigen sozialen Rollen – als Vorbilder, Teammitglieder, Markenfiguren und Privatpersonen. Diese Identitätsfacetten können in Spannung zueinander geraten. Psychodramatische Methoden ermöglichen es, diese Rollen szenisch
erfahrbar zu machen, innere und äußere
Konflikte zu erkennen und neue Handlungsspielräume zu entwickeln.
In der Auseinandersetzung mit unterschied-
lichen Selbstanteilen wird deutlich, welche Rolle stärkt – und welche schwächt.
Diese integrative Herangehensweise unterstützt Athlet:innen darin, innere Klarheit zu
gewinnen, souveräner mit öffentlichem Druck umzugehen und ihre Persönlichkeit im Einklang mit ihrer sportlichen Leistung zu entfalten.